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Vier surreale Dinge: Super-Promis, Sex, Kinderkriegen, Sterben



Es gibt für mich vier surreale Dinge im Leben, die aber alle real sind oder irgendwann real werden.


Nummer eins: Super-Promis. Es ist so ein ungreifbares Gefühl. Man meint, diese Menschen zu kennen, man begegnet ihnen immer wieder, in Online-Medien, in Klatsch-Zeitungen, in Filmen. Diese Menschen sind oft so präsent, aber gleichzeitig so surreal. Ich kann mir kaum vorstellen, wie es wäre, plötzlich vor Madonna zu stehen. Sie wäre letztlich ein ganz normaler Mensch, der auch auf dem Klo sitzt und kackt. Genauso wie der US-Präsident und der Papst. Trotzdem surreal. Und unvorstellbar. Ich würde Madonna anstarren wie eine außerirdische Erscheinung. Ich würde versuchen wollen, sie voll und ganz zu begreifen, was mir natürlich nicht gelingen wird.


Nummer zwei: Sex. Also das erste mal Sex. Wenn man ein Teenager ist oder sogar noch ein Kind, und sich früher oder später mit dem Thema beschäftigt, kann man sich überhaupt nicht vorstellen, jemals Sex zu haben. Zumindest ging mir das so. Beim Gedanken an Sex habe ich immer automatisch mein Gesicht zu so einer „HÄH?“-Grimasse verzogen. Es war für mich unvorstellbar. Ich fragte mich immer, wie sich das wohl anfühlen wird? Und dann eines Tages passierte es natürlich. Und man ist dabei und mittendrin und muss sich immer wieder selbst zwicken und sich in Gedanken zwicken: Krass, ich hab grad Sex! Genauso, als würde George Clooney im Supermarkt vor einem an der Kasse stehen. Und man stellt fest, so spektakulär, dass man es nicht begreifen kann, ist die ganze Sache eigentlich gar nicht.


Nummer drei: Schwanger sein und eine Geburt durchmachen. Die Vorstellung, schwanger zu sein, erfüllte mich immer mit dem gleichen Staunen, wie die Vorstellung von Sex als Teenager. Oder eine Geburt. Mir fehlen die Worte. Einfach unvorstellbar. Und dabei bekommen jede Stunde weltweit hunderte, wenn nicht sogar tausende Mütter ein Kind. Und Millionen Frauen sind schwanger. Und auch ich war schwanger und habe ein Kind bekommen. Mein Kind ist da, und total real, aber noch immer fühlt es sich manchmal total surreal an.


Nummer vier: Der Tod. Ich weiß, dass ich irgendwann mal sterbe. Jeder weiß das. Ich weiß auch, dass alle meine Lieben um mich herum irgendwann mal sterben. Aber ich kann mir das nicht vorstellen. Wissen und Begreifen sind zwei völlig verschiedene Dinge. Ich weiß es, aber ich begreife es nicht. Entsprechend sorglos gehe ich mit meinem Leben um. Und manchmal denke ich allen Ernstes, also diese Sache mit dem Sterben, das betrifft die anderen. Aber mich doch nicht. Überhaupt, wie soll das denn gehen? Und wie soll sich so ein Sterben anfühlen? Wie eine Luftmatratze, aus der man die Luft rauspresst? Wie eine Zitrone, die man ausquetscht? Und begreift man den Tod, wenn man mit 92 bettlägerig ist? Und ist nicht eigentlich sowieso alles egal, wenn man eh irgendwann stirbt?

(Auszug aus meinem Buch "Honeymoon mit mir" > HIER bestellen)

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