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Frei sein

  • henriettefraedrich
  • 18. Sept. 2014
  • 2 Min. Lesezeit

Wir alle reden ja immer von der Freiheit, aber eigentlich sind wir alles andere als frei. So viele Verpflichtungen, so viele Erwartungen, so viele Ängste in uns. Ständig, immer, überall. Vor allem diese Angst, was andere von einem denken, diese Angst, negativ aufzufallen, bzw. nicht den gesellschaftlichen Normen zu entsprechen, treibt die meisten um.

Ich sehe meinen knapp dreijährigen Sohn, und er ist noch so herrlich frei, und ich wünsche mir so sehr, dass er dieses Gefühl "of a free mind" noch lange, am allerliebsten sein ganzes Leben lang, bewahren kann. Wenn wir unterwegs sind, lacht und kichert er laut rum, er singt im Supermarkt beim Einkaufen laut vor sich hin, und er macht sich keine Rübe darüber, dass das eigentlich ein gesellschaftliches No-Go ist. Wer in der Öffentlichkeit singt, wird ja schon mal gerne schräg angeschaut. Und das wird er durchaus auch, aber bezircte ältere Damen finden es natürlich süß und niedlich. Und dann sprechen sie ihn an, dass er ja so schön singen würde. Und dann denke ich "Neeeeinnnn! Lassen Sie ihn in Ruhe singen! Nicht stören!" Denn in dem Moment, wo sie ihn auf sein gedankenverlorenes, glückliches Singen ansprechen, schämt er sich plötzlich. Deswegen an dieser Stelle eine Bitte: Bitte meinen Sohn während er in der Öffentlichkeit singt, nicht darauf ansprechen. Danke. Er verliert dadurch nämlich das unbezahlbare Gefühl, sich im Singen und mich sich selbst beim Singen völlig frei zu fühlen. Egal, wo und wie er singt. Achja, er singt übrigens Kindergarten-Englisch. Also quasi Quatsch-Sprachen-Lieder. Aber er macht das völlig überzeugend.

Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass sich viele Menschen genieren, zu singen? Singen ist also das ultimative Freiheits-Gefühl.

Und ich frage mich, wann fängt das eigentlich an, dieses nicht-frei sein? Wann kommt der Punkt, an dem mein Sohn sich nicht mehr traut, im Supermarkt in Fantasie-Sprache vor sich hin zu trällern? Und warum? Wann kommt der Punkt, an dem man sich schämt, man selbst zu sein? Und kann man das verhindern?

 
 
 

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