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IMMER IM MÜTTER-BEREITSCHAFTSDIENST

  • henriettefraedrich
  • 19. Mai 2014
  • 2 Min. Lesezeit

"Und, ist das Leben mit Kind wirklich so anders?" wird man ja von Noch-Nicht-Eltern gerne mal gefragt. Ich antworte darauf dann immer irgendwas ganz cooles und schlaues, was bloß nicht nach Jammer-Mutti klingen soll. Ich hab´ voll alles im Griff, gebe ich dann immer zu Protokoll, und ich will mich dann dabei wie die Frau aus der Krönung-Light-Werbung fühlen. Alles easy, null Problemo und so. Ja, ich kann ich mich auch nicht beklagen. Es wäre eine Lüge zu sagen, dass das Leben NICHT anders ist, denn natürlich ist das Leben mit Kind ein anderes. Aber es ist weder schlechter noch besser. Es ist eben anders. Eins ist es aber auf gar keinen Fall: Vorbei. Und das beruhigt die Noch-Nicht-Eltern dann doch immer gemein.



Wovon ich allerdings nie erzähle, auch deshalb, weil ich dieses Gefühl bisher noch nicht mal für mich selbst verpacken konnte, ist dieses krasse Ding mit der Verantwortung. Da ist ein kleines Menschlein, und irgendwann mal wird es ein großer Mensch sein, aber ob klein oder groß, ich habe das Gefühl, immer für diesen Menschen da sein zu wollen und auch da sein zu müssen.


Ich muss erwachsen sein, darf keinen Scheiß mehr machen, muss vernünftig sein. Denn Mama muss funktionieren.



Das ist wie eine Kette. Und das Wort "Kette" kann man jetzt positiv, aber auch negativ deuten. Ich muss erwachsen sein, darf keinen Scheiß mehr machen, muss vernünftig sein. Denn Mama muss funktionieren. Keine Ausfallquote erlaubt. Ich kann mich nicht mehr wegknallen. Ich kann mich nicht besaufen. Ich kann auch nicht einfach mal krank sein, geschweige denn, einen Unfall haben. Mich packen manchmal Horror-Vorstellungen, was ist, wenn ich hinfalle? Oder einfach umkippe? Ich mache mir dabei keine Sorgen um mich, sondern um meinen Kleinen. Dass er dann ganz alleine ist. Ich kann nicht mal mehr mit Oropax schlafen, um endlich mal wieder ungestört schlafen zu können, aus Angst, ich höre es nicht, wenn was mit meinem Kleinen ist. Und selbst wenn jemand anderes auf Baby aufpasst, und ich mal die Sau raus lassen könnte, kann ich es nicht so wirklich. Denn was ist, wenn etwas passiert? Dann muss ich in der Lage sein, zu reagieren, zu agieren, richtige Entscheidungen zu treffen etc.



Der Großteil dieser Sorgen ist völlig unbegründet. Zumal ich ja auch nicht alleine bin. Da ist ein toller Papa und auch sonst tolle Unterstützung. Trotzdem ist da dieses Gefühl, als wäre ich in einer Art Dauer-Notfall-Bereitschaftsdienst. Für den Rest meines Lebens muss ich nun einen klaren Kopf behalten. Das kann schon mal Angst machen.


Aber vielleicht ist das auch gar nicht so schlimm, wenn man nicht mehr jugendlich-leichtsinnig sein darf. Verantwortung für jemanden anderen zu übernehmen heißt ja letztlich auch, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Wenn ich auf jemanden anderen aufpasse, passe ich automatisch auch auf mich auf.



Forever Love

 
 
 

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